Abenteuer Afrika

Abenteuer Afrika

Meine Zeit als Praktikantin im Kinderhaus von Koudougou/ Burkina Faso

43 Grad, 45 Kinder, 15 Moskitostiche, 3 Tage ohne fließendes Wasser – das ist der Status Quo Mitte April 2022, während meines Praktikums im Kinderhaus St Simone.

6 Uhr. Die ersten Kinder erwachen, der Alltag beginnt.

Halb 7. Unsere Kinder werden geduscht, eingecremt und ziehen ihre Schulkleidung an. Die kleinsten Kinder wachen langsam auf. Es werden Zähne geputzt, die von manchen Kindern benötigte Medizin wird gegeben und es folgt ein Toilettengang.

Zeitgleich öffnet der Pförtner mit einem großen Quietschen das Tor zum Gelände und die ersten Klassenkameraden strömen ein. Langsam baut sich die Geräuschkulisse von mehr als 200 Kindern aus der näheren Umgebung auf, die den Unterricht unserer Vorschule und der Grundschule besuchen. Sie albern herum, liegen sich freudig in den Armen und spielen Fangen.

7 Uhr 30. Ich habe das erste Baby auf meinem Arm. Gemeinsam mit den Pflegerinnen kümmere ich mich um die null bis dreijährigen Kinder, wechsele Windeln, gebe Fläschchen und erledige tägliche Arbeiten wie Bettlaken wechseln. Das ganze Gebäude wird gewischt. Die Waschfrauen beginnen, die Wäsche von Hand zu waschen, der Geruch von frisch angezündetem Feuer macht sich breit und die Köchinnen fangen zu kochen an.

8 Uhr. Der Pförtner schlägt mit seinem Stock gegen eine alte Autofelge und lässt den Schulgong somit ertönen. Alle rennen in die Klassenräume. So langsam legt sich der Geräuschpegel. Der Unterricht beginnt.

Wir beschäftigen uns nun mit den kleinen Kindern, spielen, kuscheln, singen und tanzen. Der heutige Montag wird mir lange in Erinnerung bleiben, denn Silvain kommt mir auf wackeligen Beinen entgegengelaufen. Mit ihm habe ich in den vergangenen Wochen Laufen geübt. Heute macht er seine ersten Schritte allein! Ich bin total stolz.

12 Uhr. Mittagspause. Die Schultüren öffnen sich und viele kurze Beinchen rennen aus dem Klassenraum. Während man noch auf das Mittagessen wartet, schnappt sich der dreijährige Dominique  die Trommel und fängt an, rhythmisch auf diese zu hauen. Prompt stehen unzählige Kinder um ihn herum, jubeln laut auf und bewegen sich zur Musik. Es erfüllt mich jeden Tag aufs Neue, was für einer Lebensfreude und Energie in den Kindern steckt.

13 Uhr. Alle Kinder des Kinderheims, der Vorschule und der Grundschule haben bereits gegessen. Jetzt ist Zeit für einen Mittagsschlaf, die Temperaturen steigen auf 40 Grad.

17 Uhr. Die Schule ist vorbei und die Freizeit beginnt. Kinder radeln auf Fahrrädern durch die Gegend, spielen mit Bällen, toben auf dem Spielplatz oder kuscheln mit Puppen und Teddybären. Zeitgleich fangen die Pflegerinnen an, die 45 Kinder zu duschen, einzucremen und ihnen frische Kleidung anzuziehen.

21 Uhr. Alle Kinder sind gewaschen, haben zu Abend gegessen, Zähne geputzt und langsam kehrt Nachtruhe ein. Die großen Kinder helfen noch dabei, die kleinsten mit ins Bett zu bringen und legen sich danach selbst hin.

Das Licht geht aus und ein normaler Tag im Kinderhaus St. Simone geht zu Ende.

Der Alltag im Kinderhaus St.Simone ist verläuft sehr harmonisch, hier wird mit viel Liebe gearbeitet und den Kindern wird ein sicheres und geborgenes Zuhause geboten. Damit das weiterhin gewährleistet werden kann, ist der Katharina-Kersting-Verein auf Spenden angewiesen.